Negative Schulerfahrungen, geringes Lerninteresse, Distanz zum Lernen, Ängste vor Misserfolg, mangelndes Vertrauen in die eignen Lernfähigkeiten und fehlendes Durchhaltevermögen können angeführt werden, warum gering Qualifizierte selten an Weiterbildung teilnehmen. Ambos (2005) führt zu Weiterbildungsbarrieren unter anderem die folgenden Punkte an, die auch heute noch gelten:
- Zeitmangel aufgrund familiärer oder beruflicher Verpflichtungen/zu hohe zusätzliche Belastung durch Weiterbildung
- zu hohe Kosten von Weiterbildung
- fehlendes erreichbares Weiterbildungsangebot
- fehlender Anstoß von außen
- kein Bedarf bzw. auch ohne berufliche Weiterbildung gute Chancen im Beruf
- keine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen durch Weiterbildung
- kein beruflicher Nutzen erwartet (Ambos 2005, 14).
Obwohl insbesondere gering Qualifizierte ein erhöhtes Arbeitsmarktrisiko aufweisen, sehen sie für sich selbst oft keinen eigenen Bildungsbedarf und hegen eher wenige Nutzenerwartungen an berufliche Weiterbildung (ibid).
Basierend auf dieser Ausgangslage untersucht die vorliegende Studie Ansätze, Methoden und Tools in ausgewählten europäischen Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Litauen), um mittels Analyse von Good-Practice-Beispielen geeignete Mittel und Wege identifizieren zu können, damit gering Qualifizierte besser an Weiterbildung teilhaben können. Dabei wurde ein Fokus auf Möglichkeiten der Höherqualifizierung und Umschulung in Unternehmen gelegt, da dies einerseits Betriebe dabei unterstützen kann, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern, und andererseits gering Qualifizierte von arbeitsplatznahen und praxisorientierten Angeboten besonders profitieren.
Die gesamte Studie erhalten Sie hier.