ArbeitnehmerInnen sind heute von vielen elektronischen Helferlein umgeben, seien es PC und Smartphone oder elektronische Kassensysteme. Die Technik nimmt Beschäftigten Arbeit ab, doch sie schafft auch neue Belastungen. Welcher Effekt überwiegt, ist schwer zu sagen. Fest steht aber: Digitalstress setzt den Beschäftigten zu. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie der Universität Augsburg. Henner Gimpel, Julia Lanzl, Tobias Manner-Romberg und Niclas Nüske haben dazu über 2.600 ArbeitnehmerInnen befragt.
Überraschenderweise sind es nicht die älteren ArbeitnehmerInnen, die sich am stärksten unter Druck fühlen, sondern die Altersgruppe der 25- bis 35-Jährigen – von der die Forscher eigentlich erwartet hätten, dass sie die wenigsten Probleme mit der Digitalisierung hat. Insgesamt häufiger digital gestresst als Männer sind die Frauen, die im Schnitt auch an stärker digitalisierten Arbeitsplätzen tätig sind und sich im Umgang damit als kompetenter einstufen, als es Männer im Durchschnitt tun.
Die Ergebnisse legen nach Auffassung der ForscherInnen nahe, dass der Krankheitsprävention bei der Einführung neuer Technologien größere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Dabei gehe es einerseits um „Verhaltensprävention“: Mitarbeiter brauchen mehr Unterstützung beim Erwerb des nötigen Knowhows – damit sie die Technik beherrschen und nicht von der Technik beherrscht werden. Andererseits sei aber auch „Verhältnisprävention“ vonnöten. Damit ist „ein maßvoller, individuell optimierter Einsatz digitaler Technologien“ gemeint, der verlässlichen Support, Benutzerfreundlichkeit und technische Verlässlichkeit einschließt.
Die Studie "Digitaler Stress in Deuschland" können Sie hier downloaden.