Homeoffice für immer? Wie sich unsere Arbeitswelt verändert

12 Monate Corona-Pandemie im Rückspiegel: Wie hat sich die Arbeitswelt verändert? Was bleibt? Was geht wieder? Wie begegnet die Landespolitik den kurz- und langfristigen Folgen? Antworten darauf suchten Landeshauptmann Thomas Stelzer, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, der deutsche Podcaster Frank Eilers, Unternehmer Manfred Hackl und Wirtschaftsforscher Herwig Schneider bei der Veranstaltung „OÖ schafft Arbeit“ am 3. März. Das Format der Diskussion selbst stellte schon so etwas wie ein Beispiel für die veränderte Welt dar: Während sich vier Diskutanten von Angesicht zu Angesicht mit Moderatorin Silvia Schneider unterhielten, war Frank Eilers per Video zugeschaltet – so wie auch alle Besucher*innen, die dem Abend per Livestream folgten.

Oberösterreich-Plan bringt 13.800 Arbeitsplätze

Landeshauptmann Thomas Stelzer verwies auf den Oberösterreich-Plan als zentrales Instrument der mittelfristigen Krisenbewältigung. Das größte Investitionspaket, das jemals in Oberösterreich umgesetzt wurde, soll mit 1,2 Milliarden Euro das Land wieder stark machen. Bereits 2021 und 2022 werden 378 Mio. Euro zusätzlich investiert, vor allem in Arbeit und Beschäftigung, Infrastruktur und Gesundheit.

Im Auftrag der Standortagentur Business Upper Austria hat das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) eine Vorab-Evaluierung der Maßnahmen im Oberösterreich-Plan durchgeführt. „Damit wollen wir zeigen, dass jeder Euro, den wir jetzt investieren, vielfach in Form von Arbeitsplätzen und Wachstum wirkt. Genau dieser Hebel ist entscheidend, um einen möglichst großen, positiven Effekt auf die regionale Wirtschaft zu erzielen“, erklärte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

Konkret besteht der Oberösterreich-Plan aus Investitionsvorhaben in 10 Bereichen von Arbeit & Standort über Gesundheit bis Klimaschutz.

In Summe fließen somit 1,11 Mrd. Euro in Investitionen, welche für die Berechnungen in der Studie zugrunde gelegt werden können. Durch die Investitionen werden in den Jahren 2021 bis 2026 insgesamt rund 13.800 Beschäftigungsverhältnisse ermöglicht (entspricht ca. 12.000 Vollzeitarbeitsstellen) und lösen eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung im Umfang von 1,01 Mrd. Euro aus. „Die beachtlichen Hebeleffekte lassen sich durch den hohen Anteil an Infrastruktur bzw. Baumaßnahmen im „Oberösterreich-Plan“ erklären. Bau- sowie baunahe Branchen zeichnen sich durch vergleichsweise geringe Importquoten aus, wodurch ein Großteil der initiierten Effekte im Inland verbleibt“, führte Studienator Herwig Schneider (Industriewissenschaftliches Institut) aus.

Neustart aus der Pole Position

 „Oberösterreich ist dank einer raschen Hilfe in der Phase der akuten Krise besser durch die Krise gekommen als andere Regionen. Jetzt geht es darum, mit einem großen Investitionspaket für Wachstum und Beschäftigung zu sorgen, um auch beim Neustart den entscheidenden Schritt vorne zu sein“, betonte Landesrat Markus Achleitner.

Freiraum für Innovationen

Dass die Pandemie nicht nur wirtschaftliche Verwerfungen ausgelöst hat, zeigte Podcaster Frank Eilers anhand der Veränderungen für die tägliche Arbeitswelt. Seine These dabei: Nicht das Entweder – oder, sondern das sowohl – als auch wird die neue Arbeitswelt prägen. „Also nicht kein Homeoffice oder immer Homeoffice, sondern die Vielfalt macht’s“, so Eilers. Dabei weichen viele Grenzen auf: Jobgrenzen, Organisationsgrenzen, Branchengrenzen. Es werde mehr Vielfalt und weniger Gleichförmigkeit geben. Durch Künstliche Intelligenz bekämen die Menschen mehr Freiraum für Kreativität, letztlich für Innovationen.  Dem pflichtete auch Gastgeber Manfred Hackl, Chef der EREMA Group, bei. „Wir halten 120 Patentfamilien und wissen, dass Freiraum für neue Ideen wichtig ist.“ Oberösterreich sei ein guter Boden für solche Innovationen – das bestätigten sowohl Manfred Hackl als auch Herwig Schneider.

Damit das so bleibt, müssten nun rasche Öffnungsschritte erfolgen, appellierte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner abschließend. „Natürlich mit allen Vorkehrungen. Das Öffnen ist die beste Konjunkturpolitik.

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